Englische Staudenbeete, die berühmten "English border" bringen fast jeden Gartenliebhaber zum Träumen - lange, tiefe Staudenbeete in Farbe und Höhe perfekt abgestimmt und gestaffelt. Beete nach englischem Vorbild kann man auch an einigen Orten in Deutschland erleben.
Heute freue ich mich über einen Gastbeitrag von Gerhard Glombiewski, der mich fragte ob hier ein Artikel über ein besonderes Projekt der Staudenfreunde (Mitglieder der GdS, s.u.) in Dortmund erscheinen könnte - herzlich gern!
Englische Staudenbeete im Botanischen
Garten Rombergpark Dortmund
Viele Menschen, die an Dortmund denken,
haben immer noch Bilder vom Eisenindustrie mit all seinen Schattenseiten im
Kopf. Aber Dortmund ist anders, ist anders geworden.
Wo früher die großen und schmutzigen
Anlagen der Schwerindustrie standen, befinden sich heute z.B. ein großer
Binnensee (Phönixsee in Hörde) oder Wohn- und Arbeitskomplexe für Künstler,
Gastronomen, kreatives Handwerk und vieles mehr. Die Technische Universität und
der angegliederte Technologiepark haben den Wandel Dortmunds zusätzlich stark
beeinflusst.
Dortmund besitzt als flächige Großstadt
zwischen der Ruhr im Süden und der Lippe im Norden, zwischen Bochum im Westen
und Unna im Osten einen Grünflächenanteil von ca. 50 %. Einen hohen Anteil
machen die zahlreichen städtischen Parks und Grünanlagen aus. Besonders
hervorzu-
heben sind der Westfalenpark mit
seinem berühmten Rosarium und dem Fernsehturm sowie der Rombergpark mit
seinen Baumsammlungen aus der ganzen Welt (Arboreten), dem Botanischen Garten,
den Pflanzenschauhäusern (Tropenhaus) und dem Zoo.
Staudenbeete nach englischem Vorbild im Rombergpark © B. Hübner |
Ein besonderes Highlight befindet sich am
Botanischen Garten zwischen Clematis- und Heidegarten: Staudenbeete nach
englischen Vorbild zu beiden Seiten eines 100 m langen Weges. Sie sind je fünf Meter tief und werden zur Umgebung durch eine eindrucksvolle Kulisse aus Eibenhecken
abgegrenzt. Die Beete selbst werden nicht durch Hecken oder Zäune in Abschnitte
unterteilt, sondern sind auf ganzer Länge
offen einsehbar. Die Hauptfarbe der Beete verändert sich von Blau über
Violett, Rot bis Gelb und zuletzt Weiß. Je ein Abschnitt von etwa 20 Metern ist immer
einem Farbschwerpunkt gewidmet.
In allen Beeten befinden sich Buchskugeln und
hohe Gräser, die dem Ganzen auch im Winter Struktur geben, zumal die
abgestorbenen oberirdischen Teile erst im Frühjahr zurück geschnitten werden.
So kann der Raureif im Winter bizarre Strukturen schaffen.
© B. Hübner |
Jeder dieser Beetabschnitte wurde von
einem Mitglied der Dortmunder Staudenfreunde geplant und wird weiterhin von ihm gepflegt.
Dadurch erhalten die Beete zusätzliche Variationen und einen sehr persönlichen
Charme.
Insgesamt wurde so ein „Gemischtes
Staudenbeet“ im Englischen Stil - das heisst Farb-Kompositionen mit wenigen formalen
Elementen - geschaffen in dem die Pflanzen so dicht stehen, dass der Boden kaum
zu sehen ist und das Beet ganz im Sinne von Karl Foerster das ganze Jahr über
„durchblüht“. Mancher Besucher hat dies
nicht nur als ungewöhnlich, sondern teilweise sogar als „unordentlich“ empfunden.
© B. Hübner |
Der Botanische Garten im Rombergpark ist
jederzeit frei zugänglich. Wenn Sie aber Informationen zu den Pflanzen haben
möchten, so bieten sich die
Termine beim Heidemarkt (29.8. und 30.8.2015) und
am Tag des Denkmals (13.9.2015) an, an denen die Regionalgruppe Dortmund der
Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS) mit einem Stand vertreten sind.
Informationen und Führungen erhalten Sie am
"Tag der Offenen Gärten und Parks“
Samstag, 13.6. von 14-18 Uhr und Sonntag, 14.6.2015 von 11-18 Uhr.
Mehr Informationen zur Arbeit der
Regionalgruppe Dortmund:
Mehr Informationen und Bilder über das Englische
Staudenbeet auf der Seite der
Text: Gerhard Glombiewski
Fotos: B. Hübner