Das fränkische
Schloss Dennenlohe bot auch in diesem Jahr wieder einen festlichen Rahmen für
den Deutschen und Europäischen
Gartenbuchpreis 2013 und den ersten „European Garden Photo Award”.
Gary Rogers gewinnt den ersten European Garden Photo Award (EGPA)
Am 15. März 2013
wurde auf Schloss Dennenlohe im Rahmen
des Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreises erstmalig in Kooperation mit
dem renommierten englischen Wettbewerb IGPOTY (International Photographer of
the Year) ein Europäischer Garden Photo
Award (EGPA) vergeben. Sabine Freifrau von Süsskind, die gemeinsam mit Philip
Smith aus Großbritannien und dem Sponsor Stihl den neuen Wettbewerb ins Leben
gerufen hat, übergab für das Siegerbild „Spring
in the Box Garden“ von Gary Rogers
das hochdotierte Preisgeld. „Dieser Preis ist wunderbar für alle Photographen,
die sich mit Gärten beschäftigen - eine echte Bereicherung, der die
Gartenphotographie voranbringen wird“ kommentierte der so geehrte Fotograf vor
den rund 180 geladenen Gästen.
Die Jury des
Internationalen Preises kürte 3 Siegerbilder, die mit der Ausstellung um die Welt
touren. Die Bilder sind vom 1. Mai bis zum 30. September auch im Gutshof von
Schloss Dennenlohe zu sehen. Einsendungen für den Europäischen Garden Photo
Award 2014 sind noch bis
Mitte November dieses Jahres möglich.
Die Preise und Begründungen der Jury zum
Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreis 2013
Kategorie: Bester Ratgeber
1. Platz: „Pflanzenschnitt“
von Hansjörg Haas, Gräfe und Unzer Verlag
GmbH, München.
Begründung der Jury: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen ist ein
wichtiges Dauerthema für jeden praktisch tätigen Gärtner – sei er Laie oder
Fachmann. Der Autor, ein ausgebildeter Gärtner, studierter
Gartenbauwissenschaftler und jahrelanger Kreisfachberater für Obst-, Gartenbau
und Landespflege, weiß wovon er schreibt. Mit großer Fachkenntnis, aber dennoch
für jedermann leicht verständlich führt er den Leser an das Thema heran.
Zahlreiche gute Fotografien und instruktive Zeichnungen erleichtern das
Verständnis zusätzlich. Das Spektrum der behandelten Pflanzen reicht dabei von
den Obst- und Ziergehölzen über die Kletterpflanzen bis zu den Stauden. Ein
Schnittkalender rundet den gelungenen Band ab.
2. Platz: „Garten Basics“
von Mascha Schacht:, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München.
3. Platz: „Staudenmischpflanzungen“
von Axel Heinrich und Uwe J. Messer:, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Kategorie: Bester Bildband
1. Platz: „Zwiebelblumen“
von Josh Westrich (Fotos) und Dorothée Waechter (Text) Jan Thorbecke
Verlag, Ostfildern.
Begründung der Jury: Zwiebelblumen oder
Frühlingsgeophyten, wie der
Fachmann sagt, haben aufgrund ihrer Vielfalt und Farbenpracht aber auch ihrer
vergänglichen Erscheinung seit jeher eine große Faszination auf Gartenbesitzer
ausgeübt. Seit der Renaissance erfreuen sie sich in den europäischen Gärten
größter Beliebtheit. Das vorliegende Buch widmet sich bewusst nicht
neumodischen Sorten sondern historischen und altbewährten Arten. Umso
überraschender ist es, was die hohe Kunst eines bedeutenden zeitgenössischen
Fotokünstlers den Pflanzenindividuen zu entlocken vermag. Geradezu
atemberaubend sind die Nahaufnahmen von Pflanzen, die mancher Gartenkundige zu
kennen glaubte – wie etwa die mystische Eleganz der tiefschwarzviolett
blühenden Traubenhyazinthe oder das majestätische Feuerwerk der fein
gezeichneten Blüten der Kaiserkrone. Das schlichte, zurückhaltende Layout und
der hochwertige Druck lassen die Aufnahmen gut zur Geltung kommen. Ein
erläuternder Textteil rundet den Band ab.
2. Platz: „Ein
Garten für das 21. Jahrhundert“
von Georg
Grabherr und Lois Lammerhuber, Edition Lammerhuber, Baden.
3. Platz: „Landgärten
- Private Paradiese zum Träumen“
von Evi Pelzer
und Karen Meyer-Rebentisch, BLV Buchverlag, München.
Kategorie:
Bestes Buch über Gartengeschichte
1. Platz: „Gartenkunst in Deutschland“
von Stefan Schweizer und Sascha Winter (Hrsg.), Verlag Schnell &
Steiner GmbH, Regensburg.
Begründung der Jury: Der Titel des gewichtigen Werkes setzt hohe
Erwartungen, verspricht er doch nicht weniger als eine umfassende Darstellung
der deutschen Gartenkunstgeschichte über einen Zeitraum von rund 500 Jahren.
Betrachtet man den Band genauer so erkennt man unschwer, dass er gerade keine
„durchgängige“ Gartengeschichte „in einem Stück“ liefert. Es handelt sich
vielmehr um ein Sammelwerk von einzelnen Aufsätzen von insgesamt 26 Autoren,
das aus einem zweijährigen Projekt an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf
hervorgegangen ist. Und dennoch – das vorliegende Werk stellt das zweifellos
einer der wichtigsten Publikationen im Bereich der Gartengeschichte in den
letzten Jahren dar. Für die Geschichte der Gartenkunst in Deutschland ist das
großformatige und üppig mit zahlreichen historischen Darstellungen und
aktuellen Fotografien illustrierte Werk insbesondere aufgrund der zahlreichen
neuen Aspekte und Forschungsansätze ein Meilenstein und die bedeutendste
Publikation seit der 1962-1965 erschienenen „Geschichte der deutschen
Gartenkunst“ von Dieter Hennebo und Alfred Hoffmann.
2. Platz: „Leibniz und die Revolution der Gartenkunst“
von Horst Bredekamp ,Verlag Klaus Wagenbach,
Berlin.
3. Platz: „Villa, Garten,
Landschaft“
von Christoph Bertsch: Gebr. Mann Verlag,
Berlin.
Kategorie: Bester Gartenreiseführer
1. Platz: „Berlin gärtnert“
von Jana Kotte (Hrsg.), terra presse
GmbH, Berlin.
Begründung der Jury: Warum gärtnert der Berliner so gern? Mit dieser
Frage beginnt das Vorwort des ungewöhnlichen Bändchens, das sich zur Aufgabe
gemacht hat, die Gartenkultur der Hauptstadt aus möglichst vielen, insbesondere
alternativen Blickwinkeln zu beleuchten. Mit Staunen wird der Leser von den
Hinterhofgärten und der Fassadenbegrünung zu den Kleingartenkolonien und den
grünen Denkmalen geführt. Auch gärtnerisch genutzte Brachen, Kübelpflanzen und
Künstlergärten bleiben nicht unerwähnt. Und auch zu unerwarteten Themen wie
Weinanbau in Berlin und die Bücherei des deutschen Gartenbaus mit ihren
umfangreichen Gartenbuchbeständen wird der Leser informiert. Ein Übersichtsplan
zu Gemeinschaftsgärten bzw. Interkulturellen Gartenprojekten und eine
Kurzbeschreibung der einzelnen Projekte ergänzt das handliche Büchlein.
2. Platz: „Park
Sanssouci“
von Christa Hasselhorst und Hans Bach EDITION
BRAUS Berlin GmbH, Berlin.
3. Platz: „Gartenführer
Schloss Trauttmansdorff“
von Karin Ortler,
Schloss Trauttmansdorff (Hrsg.), Merano (Südtirol).
Kategorie:
Bestes Garten- und Pflanzenportrait
1. Platz: „Sommerblumen.
Glanzlichter der Sonne“
von Dr. Claus Schulz, flora et gardendesign
gmbh, Wuppertal.
Begründung der Jury: Das Buch widmet sich ganz bewusst auf
monographische Weise den so genannten Sommerblumen, also den kurzlebigen, d .h.
ein- und zweijährigen Zierpflanzen, die insbesondere aufgrund ihrer Blüte in
Mischpflanzungen gerne Verwendung finden. Die sehr individuelle Publikation
versucht damit eine Lücke in der Gartenliteratur zu schließen – liegt doch ein
umfassendes Buch zu dieser Thematik bemerkenswerterweise bislang weder in
deutscher noch in englischer Sprache vor. Ausgehend von dem Versuch einer
Definition und der Betrachtung der natürlichen Standorte der bei uns
verwendeten Sommerblumen spannt der Autor dabei den Bogen seiner Betrachtung
über die Kombination und Verwendung bis zu philosophischen und
weltanschaulichen Aspekten.
2. Platz : „Fuchsien“
von Manfried
Kleinau, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
3. Platz: „Lavendel
– Duft u. Sinnlichkeit im Garten“
von M. Breckwoldt und
F. Graf von Luckner BLV Buchverlag, München.
Sonderpreis
der Jury
„Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem
Regenwald“
Ute Scheub /
Haiko Pieplow / Hans-Peter Schmidt, oekom
verlag GmbH, München
Begründung der Jury: Terra Preta – die aus Südamerika stammende,
sagenhafte fruchtbare „schwarze Erde“ – zieht seit einiger Zeit das Interesse
zahlreicher gärtnernder Laien und Fachleute auf sich. Mit dem Band wird nun das
erste umfangreichere Buch in deutscher Sprache zu diesem Thema vorgelegt. Dabei
beleuchtet das Werk die Möglichkeiten und Grenzen dieses Pflanzsubstrates im
Gartenbau. Es behandelt ökologische Aspekte und enthält sowohl konkrete
Gebrauchsanweisungen – auch zur Eigenherstellung von Terra Preta – als auch
Kurzbeschreibungen von Terra Preta-Projekten aus aller Welt. Bemerkenswert ist,
dass sich gleich drei kompetente Autoren zur Erstellung des Buches
zusammengefunden haben.
Stihl-Sonderpreis
für außergewöhnliche Leistungen
„Sommerblumen. Glanzlichter der Sonne“
von Dr. Claus Schulz,
flora et gardendesign gmbh, Wuppertal
Begründung der Jury: Die Publikation sticht auf besondere Weise aus
der Masse der in Deutschland aktuell erschienenen Gartenbücher heraus. Das im
Eigenverlag edierte Werk fällt bereits aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes
ins Auge. Klappt man das in Halbleinen gebundene Buch auf, so ahnt man bereits,
dass es sich um etwas ganz Besonderes handelt. Im Inneren gibt die
ungewöhnliche Bindung den Blick auf den Buchblock mit einer Fadenheftung in
verschiedenen Farben frei, die wohl auf die Farbenpracht der Sommerblumen
verweisen sollen. Das handsignierte und in nummerierter Auflage von nur 500
Stück gedruckte Werk ist zweifellos ein ganz persönliches Statement und
Ausdruck für eine niveauvolle Garten- und Gartenbuchkultur, die es in
Deutschland auf besondere Weise zu fördern gilt. (siehe dazu auch ergänzend Begründung Pflanzenportrait)
Leserpreis
von „Mein schöner Garten“
„Gärtnern – die neue Freiheit!“
von Sabine Reber
und Stöh Grünig (Fotos), BLV Buchverlag
München
Begründung der Leserjury: Das Buch „Gärtnern – die neue Freiheit!“ hat uns
sehr gut gefallen, weil es unkonventionell und sehr humorvoll an das Thema
Garten heranführt. Es ist ein sehr persönliches Werk, das die Gartenerfahrungen
der Schweizerin Sabine Reber wiedergibt. In flotter Sprache plädiert sie für
ein anderes Gärtnern jenseits des Perfektionismus und ermuntert Anfänger,
einfach alles auszuprobieren und auch mal Fehler zu riskieren. Auch die Fotos
von Stöh Grünig haben uns überzeugt, sie haben eine ganz eigene, ehrliche
Bildsprache und ergänzen den Text in idealer Weise.
European Garden Book Prize
1. Platz: „Historische
Gärten und Parks in Österreich“
Christian Hlavac
/ Astrid Göttche / Eva Berger (Hg.), Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar.
Begründung der Jury: Der fundierte Band baut auf das 1993 erschienene,
ebenfalls unter den Fittichen der Österreichischen Gesellschaft für historische
Gärten edierte Werk „Historische Gärten in Österreich. Vergessene
Gesamtkunstwerke“ auf, wobei eine völlig neue Auswahl an Gärten und
weitestgehend andere Autoren dem Leser das für Österreich so eminent wichtige
Thema nahe bringen. Die einzelnen Beiträge behandeln die Anlagen gleichzeitig
kompakt und detailliert und sind mit aktuellen Fotografien und treffend ausgewählten
historischen Darstellungen gut illustriert. Dabei erfüllt das Buch gerade für
die österreichischen historischen Gärten eine wichtige Funktion, nämlich auf
die Notwendigkeit des Schutzes der oftmals unmittelbar durch Bebauung o.ä.
bedrohten Anlagen hinzuweisen. Auch bei der Auswahl der Autoren haben die
Herausgeber eine glückliche Hand bewiesen, denn offenbar wurde versucht die für
den jeweiligen Garten kundigsten Experten zu gewinnen. So entstand ein Werk,
das Lust darauf macht die Gärten und Parks in Österreich auch selbst zu
erkunden.
2. Platz: „Filigrane
Leichtigkeit. Außergewöhnliche Gräsergärten entdecken“
(Originaltitel:
Le plus beaux jardins graminées), von Philippe Perdereau / Didier Willery Verlag
Eugen Ulmer, Stuttgart
3. Platz: „Meine Gartenwelt“
(Originaltitel:
Le Carnet jardinier), von Catherine Delvaux und Florence Le Maux, Verlag Kosmos,
Stuttgart
Über Schloss Dennenlohe
Der 18 Hektar
große private Schloss- und Landschaftspark Dennenlohe ist seit 2004 für die
Öffentlichkeit zugänglich. Der Park besticht durch seine Lage am Wasser, die
verwunschenen Inseln und Brücken sowie die Vielzahl an Rhododendren. Er ist als
Botanischer Garten anerkannt und wird vom "Grünen Baron" Freiherr von Süsskind selbst gestaltet
und täglich gepflegt. 2008 wurde hier das Bayerische Gartennetzwerk initiiert. Dennenlohe ist Sitz des Verbandes Bayerischer Parks und Gärten e.V.
Dieser Blogbeitrag wurde auf Grundlage des Pressematerials von Schloss Dennenlohe erstellt. Presseinformationen über:
Schloss Dennenlohe
Sabine Freifrau von Süsskind
91743 Unterschwaningen
Telefon: +49 (0)9836 – 96 88 8
Telefax: +49 (0)9836 – 96 88 9
E-Mail: Schloss@Dennenlohe.de
Internet: www.Dennenlohe.de
sehr interessant Deine Buchvorstellungen Barbara!
AntwortenLöschenEin paar Themen sind auch wieder für mich dabei.
Viele Grüße von Renate
Eine schöne Liste von Gartenbüchern ist das. Ich habe beim Besuch der Büchershow in München immer das Gefühl es gibt nur wenige neue Gartenbücher. Der Bildband " Zwiebelblumen" macht mich neugierig, schau ich mir mal an.
AntwortenLöschenWolfgang, leider habe ich die Bücher nur zum Teil gesehen...ein sehr empfehlenswertes Buch über Zwiebelblüher ist "Die Zwiebelbibel" von Kathy Brown (Callwey Verlag). Eine Liste meiner Lieblingsbücher gibt es auf meiner Webseite (http://www.barbaraehlert.de/buchtipps/), allerdings ist sie nicht vollständig...muss ich mal wieder aktualisieren!
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