Gartenkunst oder Wege nach Eden

Gartenkunst

Gartenkunst geht über die Nutzbarmachung von Land hinaus zur ästhetischen Gestaltung - sie ist die Verbindung von gärtnerischer Arbeit und künstlerischer Kreativität


Montag, 19. August 2013

Gartenmöbel pflegen

                       
Heute gibt es bei "Gartenkunst oder Wege nach Eden" einen Gastbeitrag zu einem Thema, das die meisten Gartenfreunde beschäftigt - die richtige Pflege der Gartenmöbel  

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www.gartenmoebel-express.de gibt Tipps dazu in dem Beitrag:


"Wie pflege ich meine Gartenmöbel richtig?"
An allen Dingen nagt die Natur mit der Zeit, und ganz besonders an Gartenmöbeln, die für lange Zeit der Witterung mit Sonnenlicht, Feuchtigkeit und Hitze ausgesetzt sind. Bei mangelnder Pflege sinkt deren Schönheit abhängig vom Material schnell und die Lebensdauer ist entsprechend kurz. Bei der Pflege der Gartenmöbel gilt es, die Beschaffenheit der unterschiedlichen Materialien zu beachten. 
Pflegetipps für Gartenmöbel aus Holz: Gartenmöbel werden aus vielen verschiedenen, unterschiedlich belastbaren Holzarten hergestellt. Beliebt sind  einheimische Hölzer wie Eiche oder Kiefer aber auch aus exotisches Holz wie Teak oder Rattan. Besonders hochwertig sind Möbel aus Teakholz, das einen sehr warmen Farbton hat und sehr gut zu  mediterranen Gärten oder Terrassen passt. 


Gartenmöbel aus Teakholz / Bild: Flickr Crinkklecrankle(dot)com   

Ein bekannter Abnutzungseffekt ist die Bildung einer silbergrauen Patina, welche vor allem durch UV-Strahlung entsteht. Dabei zerstört das Sonnenlicht das Lignin im Holz, ein Stoff, der das Holz verdunkelt und ihm seine Festigkeit verleiht. Wird es vernichtet, ergraut das Holz und löst sich ab. Auch die Elastizität des Holzes leidet dadurch. Ist das Holz der Gartenmöbel erst ergraut und löst sich bereits oberflächlich ab, muss es abgeschliffen werden. Hier kommt Sandpapier zum Einsatz. Es sollte anfangs ein sehr grobkörniges Sandpapier (etwa 300er Körnung). Danach wird es immer feiner bis man zum Schluss mit 100er das Holz glatt schleift. Die darunter liegende Schicht sollte dann so präpariert werden, dass es nicht ebenfalls zum Grauwerden kommt. Hier kommen dann spezielle Öle oder Lasuren zum Einsatz, die man passend für die speziellen Holzarten wählen kann. Eine große Auswahl erhält man in jedem Baumarkt.Will man hingegen die oberste Schicht noch retten, weil z.B. das Holz sehr hochwertig ist oder man den Patinaeffekt beibehalten möchte, empfehlen sich Hartholz-Entgrauer, die mit Oxalsäure die obersten grauen Partikel entfernen. Diese können allerdings nicht beliebig oft verwendet werden.


Alte Gartenmöbel mit Patina / Bild:Flickr Crinklecrankle(dot)com

Zur Vorbeugung sollte man Holz mehrfach im Jahr mit speziellem Öl einlassen. Zweimal pro Jahr sollte hier bei normalen Gartenmöbeln ausreichen. Am besten im Frühjahr und im Herbst, bevor die Möbel winterfest gemacht werden. Das Öl zieht in das Holz ein, hält die Farbe frisch und elastisch und blockiert die UV-Strahlung, welche das Holz altern lässt. Alternativ dazu bietet sich auch an, die Holzmöbel mit Nanopartikeln zu versiegeln, die sich aufsprayen lassen. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass diese Nanoversiegelungen im Vergleich zu alt Bewährtem ziemlich teuer sind. Allerdings wäre eine Versiegelung mit Nanoteilchen auch der beste Schutz vor Feuchtigkeit, die bei Holz in Fäule resultieren kann. Gerade bei rauen Hälzern wie Teakhölzer oder Rattan. Denn dazu muss verhindert werden, dass Wasser in die Zwischenräume des Holzes gelangt, was mit einer solchen Versiegelung meist sehr gut funktioniert.
Pflegehinweise für Gartenmöbel aus Metall:
Verglichen  mit Holzmöbeln sind Gartenmöbel aus Metall recht einfach zu pflegen. Wenn sie aus Edelstahl oder Aluminium gefertigt sind, muss man sich nicht einmal um Rost Gedanken machen. Bei Kratzern und anderen Oberflächenschäden kann Ausbesserungslack angebracht werden, der in derselben Farbe schimmert wie das Metall oder die Pulverbeschichtung. Es kann auch ein ganz normaler Lack aus dem Baumarkt verwendet werden der die gleiche Farbe hat wie die Beschichtung der Möbel. Bei Rostbefall muss dieser abgeschliffen werden. Wenn das Metall sehr stark angegriffen wurde, sollte die Schwachstelle zunächst mit einer Spachtelmasse gefüllt werden, bevor als nächstes Rostschutz und am Ende neuer Lack aufgetragen wird. Wichtig: Wenn der Rost erneut aufkommt, so handelt es sich vielleicht um ein schlechtes Metall. Hierauf  sollte vor allem bei neuen Gartenmöbeln  geachtet werden, die man gegebenenfalls reklamieren kann. 


Gartenmöbel aus Alu pulverbeschichtet / Bild:Flickr amandabhslater

Pflegetipps für Gartenmöbel aus Kunststoff:
Gartenmöbel aus Kunststoff, ganz besonders hochwertigem Material wie Polyrattan, bedürfen eigentlich noch weniger Pflege als Metallmöbel. Lediglich UV-Strahlung, die die molekularen Kunststoffatomketten aufspalten kann, führt im Laufe der Zeit zu einer Erbleichung und Versprödung der Möbel. Eine Präparierung mit UV-Schutz sollte daher erfolgen, wenn nicht schon vom Hersteller vorgenommen. Auch hier empfiehlt sich wieder eine Nanoversiegelung. Um dem ganzen zu entgehen, lohnen sich auch Gartenmöbelhüllen, welche man schon für wenig Geld im Baumarkt erwerben kann. 

Eine große Auswahl an Gartenmöbeln für jeden Geschmack aus verschiedenen Materialien von Alu bis zu Teakholz gibt es online  bei www.gartenmoebel-express.de

Freitag, 17. Mai 2013

Rhabarberzeit

Nun doch einmal ein richtiges Gartlerthema bei Gartenkunst oder Wege nach Eden...obwohl der Anbau von Rhabarber nicht viel von Kunst an sich hat, denn er ist denkbar unkompliziert. Man kann ihn allerdings auch wie eine Zierstaude verwenden oder gleich den "nur" dekorativen  Riesenrhabarber pflanzen, womit der Übergang zur Gartenkunst fließend wird...

Wenn man genug Rhabarber hat, kann man ihn ruhig einmal blühen lassen



Rhabarber ist eine der wenigen Stauden im Gemüsegarten und gehört im Hausgarten zu den frühesten erntereifen Pflanzen. Er ist in allen Bauerngärten zu finden und macht den Eindruck, als ob er hier seit Urzeiten zuhause ist.  Seine ursprüngliche Heimat ist jedoch der Himalaya. In China benutzte man Elixiere aus den abführend wirkenden getrockneten Wurzeln seit Jahrtausenden als Medizin zur Darmreinigung. Im 16. Jahrhundert wurde Rhabarber in Russland angebaut, von dort fand er im 18.Jahrhundert seinen Weg nach Frankreich, England und schließlich auch nach Deutschland. Der Name leitet sich aus dem lateinischen „rheum“ für Wurzel und „barbarus“ für „der Fremde“ ab. Sein Klang führte dazu, „rhabarberrhabarberrahbarber...“ besonders in Comics als Synomym für unbedeutendes Geplauder zu verwenden. Es soll im Theater benutzt worden sein um Hintergrundgespräche auf der Bühne darzustellen, die nicht vom Hauptgeschehen ablenken sollten. Im Internet findet sich auch ein netter Zungenbrecher - die Geschichte von der Rhabarberbarbara. Eine Kostprobe: „Die bekanntesten unter Ihnen, drei Barbaren, kamen so oft in die Rhabarber-barbara-bar, um von Rhabarber-barbaras Rhabarberkuchen zu essen, dass man sie kurz die Rhabarber-barbara-bar-barbaren nannte.” In einem Video mit einer „bayrischen“ Variante steigert sich der Zungenbrecher bis zum „Rhabarber-barbara-bar-barbaren-bart-barbier-bier“, und da ist noch nicht das Ende der Geschichte erreicht....Die volle Geschichte findet man zum Beispiel unter diesem Link: http://lernspass.blogspot.de/2010/01/zungenbrecher-rhabarberbarbara.html Aber kehren wir wieder zum materiellen Aspekt des Rhabarbers zurück...

Rhabarber ist eine dankbare Pflanze für Gartenneulinge

Auch wenn man nicht viel Zeit in Gartenarbeit investieren will und keinen Gemüsegarten unterhält, findet sich doch fast überall ein Platz für die unkomplizierte Staude. Rhabarber ist zwar „ein Fresser und ein Säufer“, macht aber bei der richtigen Platzwahl keine große Mühe. Er bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort, wo es meist etwas luftfeucht ist. Pralle Mittagssonne sollte vermieden werden, denn dann müsste man ständig gießen. Der Boden sollte tiefgründig und nährstoffreich sein, wenn das in dem Garten nicht der Fall ist, muss ein sehr großes Pflanzloch ausgehoben werden und mit lockerem, möglichst mit reifem Kompost angereichertem, nährstoffreichem Boden aufgefüllt werden. Der Abstand zu anderen Pflanzen sollte nach allen Seiten etwa einen Meter betragen. Pflanzen in Töpfen werden ebenerdig eingesetzt, Wurzelstücke aus Teilung so tief, das die Knospen gerade noch herausschauen. Die Anleitung „Festtreten und gut angießen“ ist vorsichtig zu sehen – die Pflanze sollte schon gut angedrückt werden, aber mit kräftigen Stiefeltritten wird der Boden zu sehr verdichtet. 





Pflege und Ernte

Den jungen Rhabarberpflanzen sollte man zwei ungestörte Jahre zugestehen und erst im dritten Jahr mit der Ernte anfangen. Im zweiten Jahr können bei guter Entwicklung einzelne Stangen geerntet werden, ab dem dritten Jahr dann jeweils etwa ein Drittel der Pflanze. Zur Ernte dreht man große, junge Stangen vorsichtig unten ab. 
Letzter Stichtag für die Ernte ist Johanni, der 24. Juni. Danach sollte man der Pflanze Ruhe gönnen. Manche unerfahrene Gärtner nehmen kurz vor Johanni alle verwertbaren Stiele ab und lassen der Staude nur einige kümmerliche Blätter. Das schwächt die Pflanze und schlägt sich negativ auf die Ernte im nächsten Jahr nieder. Im Herbst mulcht man die Horste etwa drei bis fünf Zentimeter hoch mit Kompost oder gut abgelagertem Stallmist. Beim Austrieb im Frühjahr verhilft eine Gabe Hornmehls oder regelmäßige Düngung mit Brennnesseljauche zu einer reicheren Ernte. Nach der Ernte im Juni fördert eine Düngung mit groben Hornspänen den Zuwachs. Auch das regelmäßige Ausbrechen der Blütenknospen fördert den Ertrag. Hat man Rhabarberstauden aber als „Zweinutzungspflanze“ auch als imposante Blattpflanzen gepflanzt, so sollte man zwei bis drei Blütenknospen wachsen lassen damit sich die mächtigen Blütenstiele entfalten können. Bei guter Pflege hält es die Pflanze durchaus bis zu fünfzehn Jahre am gleichen Standort aus. Wenn sie vom Wuchs her nachlässt kann man sie entweder im Oktober oder im März ausgraben. Der Wurzelstock wird mit dem Spaten in Teile gespalten, von denen jedes noch zwei oder drei Blattanlagen haben sollte. Die Schnittkanten kann man mit Holzasche einreiben oder antrocknen lassen, um Wurzelfäule vorzubeugen. Dann werden die Teile an einem anderen, gut mit Kompost aufbereiteten Standort wieder eingepflanzt. 





Lagerung und Verarbeitung

Kann man den Erntesegen nicht gleich verarbeiten, so lassen sich die gewaschenen, geputzten Stangen in ein feuchtes Tuch gewickelt gut ein paar Tage im Gemüsefach im Kühlschrank aufheben. Man kann die Stangen auch ganz einfrieren und dann bis zu einem Jahr aufheben. Rhabarber sollte nicht roh verzehrt werden, die Blätter enthalten sogar Giftstoffe, die zu Kreislaufproblemen und Erbrechen führen. Um den Gehalt an Oxalsäure zu reduzieren empfiehlt es sich, die in etwa ein bis zwei Zentimeter breit geschnittenen Rhabarberstücke zu blanchieren und das Wasser dann abzuschütten, danach der Rezeptangabe folgend weiter verarbeiten. Gekochter Rhabarber darf nicht in Metallgefäßen aufbewahrt werden, da sich die enthaltene Säure mit dem Metall verbindet und giftige Stoffe entstehen können. 

Rhabarberplunder


Sehr lecker wird ein Rhabarberkompott, wenn man die Stücke in Apfelsaft dünstet. Menschen mit empfindlichem Magen und Darm sollten beim Verzehr von Rhabarber vorsichtig sein da er die anfälligen Schleimhäute reizen kann. Bei rheumatischen Erkrankungen und bei Nierensteinen wird vom Verzehr völlig abgeraten. In Maßen genossen, regt Rhabarber die Verdauung an und hat durch den hohen Kaliumgehalt eine entwässernde Wirkung. Nach all diesen Warnungen zum Ausgleich ein leckeres Rezept für Rhabarbercrumble:
Aus England kommt der „Crumble“, den man klassisch mit Äpfeln zubereitet. Aber auch ein Rhabarbercrumble ist ein feiner Nachtisch oder mit einem Salat als Vorspeise sogar als Mittagessen geeignet. Man kann den Crumble auch in kleinen Portionsförmchen zubereiten und als Dessert servieren. So bereitet man ihn zu: Ein Kilo rote Rhabarberstiele putzen, wenn nötig schälen und in drei bis fünf Zentimeter lange Stücke schneiden. Rhabarberstücke kurz blanchieren, abgießen und abtropfen lassen. Mit etwa 100 Gramm Zucker (empfohlen wird brauner Rohrzucker) in einen Topf geben und vermischen. Die Zuckermenge variiert nach Rhabarbersorte und persönlicher Vorliebe, es kann vor dem Überbacken noch nachgesüßt werden. Zur geschmacklichen Verfeinerung kann noch der Saft und die abgeriebene Schale einer Orange zugefügt werden. Die Mischung zum Kochen bringen und dann bei geöffnetem Deckel etwa fünf Minuten köcheln lassen, bis der Rhabarber etwas weich geworden ist. Dann in eine Auflaufform füllen. Bereiten Sie nach ihrem bevorzugten Rezept einen Streuselteig zu und bröseln Sie die Streusel über den Rhabarber. Dann bei 180° backen, bis der Streusel goldbraun ist. Dazu passt Vanillesoße, Vanilleeis, geschlagene Sahne oder Crème double.
Bei "Valentinas Kochbuch" gibt es ein etwas anderes, aber sehr gutes Rezept dazu: "Rhabarbercrumble mit Vanille und Zimt"


Empfehlenswerte Gartensorten

Im Hausgarten sind die rotstieligen Sorten zu empfehlen, da sie weniger Oxalsäure enthalten und ein fruchtigeres Aroma haben. Im Erwerbsanbau werden häufig die ertragsreicheren grünstieligen Sorten angebaut.

Rheum rhabarbarum 'Holsteiner Blut' - Speise-Rhabarber ‚Holsteiner Blut’ ist eine der bekanntesten Sorten und in den meisten Gärtnereien erhältlich. Diese Speisesorte hat kräftige rote Stiele ist, sie ist mittelfrüh und eignet sich gut zur Verwendung für Kompott, Marmelade, Chutneys und Saft.

Rheum rhabarbarum 'Frambozen Rood' - Himbeer-, Erdbeer-, Rosen-Rhabarber Eine sehr ertragreiche späte rotstielige Sorte mit fruchtigem Aroma. Wegen ihres Duftes und des zarten Fleisches wird diese Sorte auch Himbeer-, Erdbeer- oder Rosen-Rhabarber genannt. Die sehr zarten Stangen sind innen grün und können ungeschält verwendet werden.

Rheum rhabarbarum 'Red Valentine' Diese spät reifende kanadische Züchtung hat durchgefärbt rote Stiele und einen fein säuerlichen Geschmack. Ist es im Frühjahr sehr warm, so bleiben die Stiele eher grün.

Rheum rhabarbarum 'Rosara' Diese besonders frühe und ertragreiche Sorte eignet sich sehr gut zum Vortreiben. Noch vor dem Austrieb stülpt man eine lichtundurchlässigen Eimer über die Pflanze um die Erntezeit zu verfrühen und um besonderes zarte, milde Triebe zu erzielen. Der Stiel ist außen rötlich und innen grün. Durch ihren buschigen Wuchs ist ‚Rosara’ auch eine Schmuckstaude.

Rheum rhabarbarum 'The Sutton' Diese aus England stammende Sorte hat kräftige rot-grüne Stiele mit einem sehr guten Geschmack. 

Rheum rhabarbarum 'Goliath' Wie der Name vermuten lässt, ist ‚Goliath’ der Riese unter den Speise-Rhabarbersorten. Seine starken rötlichen, grünfleischigen Stiele werden mit bis zu 90 Zentimetern mehr als doppelt so lang wie die der anderen Sorten. Sie hat einen hohen Ertrag und wird am besten an einem Platz gepflanzt, an dem sie als Solitärstaude richtig zur Geltung kommt. Lässt man ihr ein paar Blütentriebe, so wird sie zum auffälligen Blickfang.

Zum Abschluss noch ein Zier-Rhabarber für Liebhaber prächtiger Blattpflanzen:

Rheum palmatum var. Tanguticum,  Kron-Rhabarber Diese prächtige Schmuckstaude ist auch als "Chinesischer Rhabarber" oder als "Sibirischer Zier-Rhabarber" im Handel. Er liebt wie seine nahen Verwandten eher kühle, frische, tiefgründige, nährstoffreiche Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Eine imposante Pflanze, die man als Solitär mitten in den Rasen setzen kann oder aber an einen nicht allzu kleinen Teich. Der Kron-Rhabarber ist vom Austrieb der zunächst rötlichen Blätter bis zu den imposanten Samenständen im Spätherbst eine auffällige und attraktive Gartenpflanze.



 
Rheum palmatum var. Tanguticum,  Kron-Rhabarber


Dieser Artikel ist im Sommerheft von "Die Allgäuerin" erschienen.
Fotos©Barbara Ehlert

Das Rezept für die Rhaberberplunderteilchen gibt es im Buch Die Backbibel: Vom Bauernbrot bis zur Schokotarte.
Ein sehr empfehlenswertes Standardwerk zur Kunst des Backens zu einem sehr günstigen Preis.



Nachtrag: hier der Link zu einem Rezept für einen niederrheinischen Rhabarberkuchen, gefunden beim "Golden Fairy Cottage" http://goldenfairycottage.blogspot.de/2013/05/1-rhabarberernte.html

Samstag, 11. Mai 2013

Verrückt nach Frühling

...sind nach dem langen Winter sicher nicht nur die Garten- und Blumenliebhaber, aber die ganz besonders!
Die Publizistin Carmen Szadzik und die Fotografin und Layouterin Melitta Kolberg haben zu diesem Gefühl ein Buch gemacht. Sie besuchten 25 verschiedene "Zwiebelblumengärten" vom Ferienhof Hilligenbohl und dem parkähnlichen Privatgarten von Sybillle Ehmann-Green in Dollerup im Angelner Land hoch in Norddeutschland zu Privatgärten im süd-westlichen Teil der Niederlande, dem bekannten "De Heerenhof" in Maastricht zu den "grünen Göttinnnen" (les déesses vertes) im belgischen Evergem auf der Höhe von Brüssel.
Die meisten der besuchten Gärten liegen im "Mutterland" der Blumenzwiebelzucht, den Niederlanden. Auf mindestens einer Doppelseite bis zu vier Seiten werden die schönsten Frühlingspflanzungen dieser Gärten mit vielen aussagekräftigen Bildern gezeigt. Sortiert sind sie Gartenvorstellungen nach der Blütezeit in Vorfrühling (Schneeglöckchen, Krokusse, Märzenbecher, Netzblattiris, Narzissen), Frühling (Tulpen!, Hasenglöckchen, tränendes Herz, Traubenhyazinthen, Freiland-Hyazinthen, Keukenhof!) und Spätfrühling (Allium, Knöterich, Akelei und Hosta...). 
Die Gärten der beiden Autorinnen sind im Vorfrühling angesiedelt - so erfreut sich Carmen Szadzik an einer wundervollen 100 Quadratmeter großen Krokuswiese voller Elfenkrokusse in hellen Blau- und Weisstönen. In einem Beet unter einem großen Baum hat sie magentafarbene Netzblattiris mit weißem Märzenbecher und großblumigen weißen Krokussen kombiniert - ein Frühlingstraum zum Nachpflanzen! 
Sehr inspirierend sind auch die Kombinationen, die Melitta Kolberg auf ihrer Hamburger Stadthausterasse verwirklicht hat: weiße und weinrote Schachbrettblumen Ton in Ton mit Hornveilchen unterpflanzt, Gefäße in reinweiß und Violettrot mit Hyazinthen und Hornveilchen... 
Dieser liebevoll gemachte Band genügt sich nicht als Gartenbilderbuch, am Ende des Buches gibt es "zum Nachlesen" noch einige Informationen zur standortgerechten Pflanzung und Pflege von Zwiebelblumen. Ganz großartig das Kapitel "zum Nachpflanzen", in dem übersichtlich in Kürze die in den Gärten verwendeten Arten und Sorten angegeben werden. Ein zusätzlicher Clou: "Zum Nachreisen" findet man die Adressen der Gärten mit Hinweisen auf die jeweilige Webseite und mögliche Besuchszeiten. Am Ende gibt es noch eine Übersichtskarte.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für Freunde von Zwiebelblumen, die gern einen Blick in andere Gärten werfen.

Hier geht es zum Amazon-Link:
Verrückt nach Frühling. Zu Gast in 25 bildschönen Zwiebelblumengärten
Das Buch kann auch über andere Links im Netz oder über den regionalen Buchhandel bestellt werden

Hier noch ein Bild aus meinem Frühlingsgarten und ein Link zu einigen meiner Lieblingstulpen: Langlebige Tulpen 


Langlebige Tulipa fosteriana 'Purissima' und 'Flaming Purissima'

Sonntag, 31. März 2013

Deutscher Gartenbuchpreis 2013 und European Garden Photo Award



Das fränkische Schloss Dennenlohe bot auch in diesem Jahr wieder einen festlichen Rahmen für den Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreis 2013 und den erstenEuropean Garden Photo Award”.

Gary Rogers gewinnt den ersten European Garden Photo Award (EGPA)
Am 15. März 2013 wurde auf Schloss Dennenlohe  im Rahmen des Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreises erstmalig in Kooperation mit dem renommierten englischen Wettbewerb IGPOTY (International Photographer of the Year) ein Europäischer Garden Photo Award (EGPA) vergeben. Sabine Freifrau von Süsskind, die gemeinsam mit Philip Smith aus Großbritannien und dem Sponsor Stihl den neuen Wettbewerb ins Leben gerufen hat, übergab für das Siegerbild „Spring in the Box Garden“ von Gary Rogers das hochdotierte Preisgeld. „Dieser Preis ist wunderbar für alle Photographen, die sich mit Gärten beschäftigen - eine echte Bereicherung, der die Gartenphotographie voranbringen wird“ kommentierte der so geehrte Fotograf vor den rund 180 geladenen Gästen.
Die Jury des Internationalen Preises kürte 3 Siegerbilder, die mit der Ausstellung um die Welt touren. Die Bilder sind vom 1. Mai bis zum 30. September auch im Gutshof von Schloss Dennenlohe zu sehen. Einsendungen für den Europäischen Garden Photo Award 2014 sind noch bis Mitte November dieses Jahres möglich.


Die Preise und Begründungen der Jury zum Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreis 2013


Kategorie: Bester Ratgeber

1. Platz: „Pflanzenschnitt“
von Hansjörg Haas, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München.
           
Begründung der Jury: Der richtige Rückschnitt von Pflanzen ist ein wichtiges Dauerthema für jeden praktisch tätigen Gärtner – sei er Laie oder Fachmann. Der Autor, ein ausgebildeter Gärtner, studierter Gartenbauwissenschaftler und jahrelanger Kreisfachberater für Obst-, Gartenbau und Landespflege, weiß wovon er schreibt. Mit großer Fachkenntnis, aber dennoch für jedermann leicht verständlich führt er den Leser an das Thema heran. Zahlreiche gute Fotografien und instruktive Zeichnungen erleichtern das Verständnis zusätzlich. Das Spektrum der behandelten Pflanzen reicht dabei von den Obst- und Ziergehölzen über die Kletterpflanzen bis zu den Stauden. Ein Schnittkalender rundet den gelungenen Band ab.
2. Platz: Garten Basics“
von Mascha Schacht:, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München.

3. Platz:  „Staudenmischpflanzungen“
von Axel Heinrich und Uwe J. Messer:, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Kategorie: Bester Bildband

1. Platz: Zwiebelblumen“
von Josh Westrich (Fotos) und Dorothée Waechter (Text) Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern.
Begründung der Jury: Zwiebelblumen oder
Frühlingsgeophyten, wie der Fachmann sagt, haben aufgrund ihrer Vielfalt und Farbenpracht aber auch ihrer vergänglichen Erscheinung seit jeher eine große Faszination auf Gartenbesitzer ausgeübt. Seit der Renaissance erfreuen sie sich in den europäischen Gärten größter Beliebtheit. Das vorliegende Buch widmet sich bewusst nicht neumodischen Sorten sondern historischen und altbewährten Arten. Umso überraschender ist es, was die hohe Kunst eines bedeutenden zeitgenössischen Fotokünstlers den Pflanzenindividuen zu entlocken vermag. Geradezu atemberaubend sind die Nahaufnahmen von Pflanzen, die mancher Gartenkundige zu kennen glaubte – wie etwa die mystische Eleganz der tiefschwarzviolett blühenden Traubenhyazinthe oder das majestätische Feuerwerk der fein gezeichneten Blüten der Kaiserkrone. Das schlichte, zurückhaltende Layout und der hochwertige Druck lassen die Aufnahmen gut zur Geltung kommen. Ein erläuternder Textteil rundet den Band ab.

2. Platz: Ein Garten für das 21. Jahrhundert“
von Georg Grabherr und Lois Lammerhuber, Edition Lammerhuber, Baden.

3. Platz: Landgärten - Private Paradiese zum Träumen“
von Evi Pelzer und Karen Meyer-Rebentisch, BLV Buchverlag, München.

Kategorie: Bestes Buch über Gartengeschichte

1. Platz: Gartenkunst in Deutschland“
von Stefan Schweizer und Sascha Winter (Hrsg.), Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg.

Begründung der Jury: Der Titel des gewichtigen Werkes setzt hohe Erwartungen, verspricht er doch nicht weniger als eine umfassende Darstellung der deutschen Gartenkunstgeschichte über einen Zeitraum von rund 500 Jahren. Betrachtet man den Band genauer so erkennt man unschwer, dass er gerade keine „durchgängige“ Gartengeschichte „in einem Stück“ liefert. Es handelt sich vielmehr um ein Sammelwerk von einzelnen Aufsätzen von insgesamt 26 Autoren, das aus einem zweijährigen Projekt an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf hervorgegangen ist. Und dennoch – das vorliegende Werk stellt das zweifellos einer der wichtigsten Publikationen im Bereich der Gartengeschichte in den letzten Jahren dar. Für die Geschichte der Gartenkunst in Deutschland ist das großformatige und üppig mit zahlreichen historischen Darstellungen und aktuellen Fotografien illustrierte Werk insbesondere aufgrund der zahlreichen neuen Aspekte und Forschungsansätze ein Meilenstein und die bedeutendste Publikation seit der 1962-1965 erschienenen „Geschichte der deutschen Gartenkunst“ von Dieter Hennebo und Alfred Hoffmann.

2. Platz: „Leibniz und die Revolution der Gartenkunst“
von Horst Bredekamp ,Verlag Klaus Wagenbach, Berlin.

3. Platz:Villa, Garten, Landschaft“
von Christoph Bertsch: Gebr. Mann Verlag, Berlin.

Kategorie: Bester Gartenreiseführer

1. Platz: Berlin gärtnert
von Jana Kotte (Hrsg.), terra presse GmbH, Berlin.

Begründung der Jury: Warum gärtnert der Berliner so gern? Mit dieser Frage beginnt das Vorwort des ungewöhnlichen Bändchens, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Gartenkultur der Hauptstadt aus möglichst vielen, insbesondere alternativen Blickwinkeln zu beleuchten. Mit Staunen wird der Leser von den Hinterhofgärten und der Fassadenbegrünung zu den Kleingartenkolonien und den grünen Denkmalen geführt. Auch gärtnerisch genutzte Brachen, Kübelpflanzen und Künstlergärten bleiben nicht unerwähnt. Und auch zu unerwarteten Themen wie Weinanbau in Berlin und die Bücherei des deutschen Gartenbaus mit ihren umfangreichen Gartenbuchbeständen wird der Leser informiert. Ein Übersichtsplan zu Gemeinschaftsgärten bzw. Interkulturellen Gartenprojekten und eine Kurzbeschreibung der einzelnen Projekte ergänzt das handliche Büchlein.

2. Platz:  Park Sanssouci“
 von Christa Hasselhorst und Hans Bach EDITION BRAUS Berlin GmbH, Berlin.

3. Platz: „Gartenführer Schloss Trauttmansdorff
von Karin Ortler, Schloss Trauttmansdorff (Hrsg.), Merano (Südtirol).

Kategorie: Bestes Garten- und Pflanzenportrait

1. Platz:Sommerblumen. Glanzlichter der Sonne“
von Dr. Claus Schulz, flora et gardendesign gmbh, Wuppertal.

Begründung der Jury: Das Buch widmet sich ganz bewusst auf monographische Weise den so genannten Sommerblumen, also den kurzlebigen, d .h. ein- und zweijährigen Zierpflanzen, die insbesondere aufgrund ihrer Blüte in Mischpflanzungen gerne Verwendung finden. Die sehr individuelle Publikation versucht damit eine Lücke in der Gartenliteratur zu schließen – liegt doch ein umfassendes Buch zu dieser Thematik bemerkenswerterweise bislang weder in deutscher noch in englischer Sprache vor. Ausgehend von dem Versuch einer Definition und der Betrachtung der natürlichen Standorte der bei uns verwendeten Sommerblumen spannt der Autor dabei den Bogen seiner Betrachtung über die Kombination und Verwendung bis zu philosophischen und weltanschaulichen Aspekten.

2. Platz : „Fuchsien“
von Manfried Kleinau, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

3. Platz: „Lavendel – Duft u. Sinnlichkeit im Garten“
von M. Breckwoldt und F. Graf von Luckner BLV Buchverlag, München.

Sonderpreis der Jury

„Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald“
Ute Scheub / Haiko Pieplow / Hans-Peter Schmidt,  oekom verlag GmbH, München

Begründung der Jury: Terra Preta – die aus Südamerika stammende, sagenhafte fruchtbare „schwarze Erde“ – zieht seit einiger Zeit das Interesse zahlreicher gärtnernder Laien und Fachleute auf sich. Mit dem Band wird nun das erste umfangreichere Buch in deutscher Sprache zu diesem Thema vorgelegt. Dabei beleuchtet das Werk die Möglichkeiten und Grenzen dieses Pflanzsubstrates im Gartenbau. Es behandelt ökologische Aspekte und enthält sowohl konkrete Gebrauchsanweisungen – auch zur Eigenherstellung von Terra Preta – als auch Kurzbeschreibungen von Terra Preta-Projekten aus aller Welt. Bemerkenswert ist, dass sich gleich drei kompetente Autoren zur Erstellung des Buches zusammengefunden haben.

Stihl-Sonderpreis für außergewöhnliche Leistungen

„Sommerblumen. Glanzlichter der Sonne“
von Dr. Claus Schulz, flora et gardendesign gmbh, Wuppertal

Begründung der Jury: Die Publikation sticht auf besondere Weise aus der Masse der in Deutschland aktuell erschienenen Gartenbücher heraus. Das im Eigenverlag edierte Werk fällt bereits aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes ins Auge. Klappt man das in Halbleinen gebundene Buch auf, so ahnt man bereits, dass es sich um etwas ganz Besonderes handelt. Im Inneren gibt die ungewöhnliche Bindung den Blick auf den Buchblock mit einer Fadenheftung in verschiedenen Farben frei, die wohl auf die Farbenpracht der Sommerblumen verweisen sollen. Das handsignierte und in nummerierter Auflage von nur 500 Stück gedruckte Werk ist zweifellos ein ganz persönliches Statement und Ausdruck für eine niveauvolle Garten- und Gartenbuchkultur, die es in Deutschland auf besondere Weise zu fördern gilt. (siehe dazu auch ergänzend Begründung Pflanzenportrait)

Leserpreis von „Mein schöner Garten“

„Gärtnern – die neue Freiheit!“
von Sabine Reber und Stöh Grünig (Fotos),  BLV Buchverlag München
Begründung der Leserjury: Das Buch „Gärtnern – die neue Freiheit!“ hat uns sehr gut gefallen, weil es unkonventionell und sehr humorvoll an das Thema Garten heranführt. Es ist ein sehr persönliches Werk, das die Gartenerfahrungen der Schweizerin Sabine Reber wiedergibt. In flotter Sprache plädiert sie für ein anderes Gärtnern jenseits des Perfektionismus und ermuntert Anfänger, einfach alles auszuprobieren und auch mal Fehler zu riskieren. Auch die Fotos von Stöh Grünig haben uns überzeugt, sie haben eine ganz eigene, ehrliche Bildsprache und ergänzen den Text in idealer Weise.


European Garden Book Prize

1. Platz: Historische Gärten und Parks in Österreich“
Christian Hlavac / Astrid Göttche / Eva Berger (Hg.), Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar.

Begründung der Jury: Der fundierte Band baut auf das 1993 erschienene, ebenfalls unter den Fittichen der Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten edierte Werk „Historische Gärten in Österreich. Vergessene Gesamtkunstwerke“ auf, wobei eine völlig neue Auswahl an Gärten und weitestgehend andere Autoren dem Leser das für Österreich so eminent wichtige Thema nahe bringen. Die einzelnen Beiträge behandeln die Anlagen gleichzeitig kompakt und detailliert und sind mit aktuellen Fotografien und treffend ausgewählten historischen Darstellungen gut illustriert. Dabei erfüllt das Buch gerade für die österreichischen historischen Gärten eine wichtige Funktion, nämlich auf die Notwendigkeit des Schutzes der oftmals unmittelbar durch Bebauung o.ä. bedrohten Anlagen hinzuweisen. Auch bei der Auswahl der Autoren haben die Herausgeber eine glückliche Hand bewiesen, denn offenbar wurde versucht die für den jeweiligen Garten kundigsten Experten zu gewinnen. So entstand ein Werk, das Lust darauf macht die Gärten und Parks in Österreich auch selbst zu erkunden.
 
2. Platz: Filigrane Leichtigkeit. Außergewöhnliche Gräsergärten entdecken“
(Originaltitel: Le plus beaux jardins graminées), von Philippe Perdereau / Didier Willery Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

3. Platz: Meine Gartenwelt
(Originaltitel: Le Carnet jardinier), von Catherine Delvaux und Florence Le Maux, Verlag Kosmos, Stuttgart


Über Schloss Dennenlohe
Der 18 Hektar große private Schloss- und Landschaftspark Dennenlohe ist seit 2004 für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Park besticht durch seine Lage am Wasser, die verwunschenen Inseln und Brücken sowie die Vielzahl an Rhododendren. Er ist als Botanischer Garten anerkannt und wird vom "Grünen Baron" Freiherr von Süsskind selbst gestaltet und täglich gepflegt. 2008 wurde hier das Bayerische Gartennetzwerk initiiert. Dennenlohe ist Sitz des Verbandes Bayerischer Parks und Gärten e.V.


Dieser Blogbeitrag wurde auf Grundlage des Pressematerials von Schloss Dennenlohe erstellt. Presseinformationen über:                                                                                                          
Schloss Dennenlohe
Sabine Freifrau von Süsskind
91743 Unterschwaningen
Telefon: +49 (0)9836
96 88 8 Telefax: +49 (0)9836 96 88 9
E-Mail: Schloss@Dennenlohe.de Internet: www.Dennenlohe.de






Sonntag, 24. Februar 2013

Eröffnung des Museums der Gartenkultur in Illertissen



Gärtnerstolz um 1925 - Foto aus dem Privatarchiv der Gärtnerei Helmut Kröß, Ulm



"Gärtner sind Handwerker, deren Beruf es ist, im Garten zu arbeiten. Der Gärtner ist ein Mann des Geistes und des Geschmacks. Die vielfältigen Tätigkeiten seiner Kunst erfordern vollkommene Erfahrung, die sich aus dem Studium der Natur ergibt." 
Mit diesem Zitat aus dem "Dictionnaire du Jardinage" von A.N. Dezallier d'Argonville aus dem Jahr 1763 leitete Dr. Reinhard P. Hemmer seine unterhaltsame Rede zur Eröffnung des neuen "Museums der Gartenkultur" in Illertissen am 22.2.2013 ein.



Von sprudelnden Ideen, Ernüchterung, Ermunterung und schließlichem Gelingen eines ambitionierten Planes berichtete er den zu dem festlichen Ereignis angereisten Gästen.
Angesichts eines alten Treibhauses in Dießen fingen drei Männer im Juli 2010 an zu träumen - aus dem Glashaus sollte ein neues Museum werden. Aber dann kam alles ganz anders...

Dießen im Juli 2010
Der Traum: Aus einem alten Treibhaus wird ein neues Museum
Illertissen, März 2011
Die Wirklichkeit: Es geht nicht.
Es musste alles neu überdacht und  neu geplant werden...

Der fünfte Entwurf führte zur Erkenntnis: das isses!
Das neue Museum der Gartenkultur von oben 
Im Außenbereich ist noch vieles in Planung - neben den wechselnden Ausstellungen im Museumsbau werden Pflanzenkabinette wie das "Formobstkabinett" und viele weitere den Besuch zu verschiedenen Jahreszeiten interessant machen.



Illertissens Bürgermeisterin Marita Kaiser freute sich über eine weitere Attraktion in "ihrer" Stadt, die sich damit weiter als Museums- und Gartenstadt positioniert. 



Dr. Michael Henker, Leiter der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen, zitierte Picassos Spruch "Gebt mir ein Museum und ich werde es füllen". Das Dreigestirn des Vorstands ging den umgekehrten Weg: Sie bauten ein Museum, um einen Platz für Ausstellungen aus der umfangreichen Sammlung des Landschaftsarchitekten Wolfgang E. Hundbiss zu schaffen. Von Sammelleidenschaft, Sammlerglück, vom Sammeln und Sichern, Konservieren und Bewerten als langem Prozess bis hin zur Ausstellung im Museum erzählte Dr. Henker. Als "Schatzkammer", egal was der Inhalt denn ist, bezeichnete er ein Museum und hob die Bedeutung gerade regionaler Museen  als Sachgedächtnis einer Gesellschaft und als "Identitätsbank" des regionalen Stolzes hervor.


Christine Högl entführte das Publikum mit ihrer keltischen Harfe  zwischen den Reden  in ihre Klangwelten


Jörg Geiger von der Manufaktur Jörg Geiger in Schlatt bei Göppingen stiftete für das Fest köstliche Spezialitäten aus seinem Keller wie den Secco aus der Champagner Bratbirne. Den Ausschank übernahm die Ulmer Slow Food Gruppe, die den Gästen auch regionale schwäbische Spezialitäten wie "Schneckenbutter", geräucherte Forelle, Käse und einen feinen Linsensalat aus der "Alb - Leisa" anbot. An der warmen Theke gab es leckere Variationen der typisch schwäbischen Maultaschen.





Drinnen warten die Zwerge schon auf ihre neuen Einsatzorte

 Die Dekoration folgt dem Motto "Frühlingserwachen"

Aber draußen herrscht noch tiefster Winter
Don Quijote im Schnee

Wolfgang Seethaler stiftete für das Museum ein Bild, das von Elfriede Heinze aus Vorarlberg und von Anke Kuhbier, der Gründerin der "Gartengesellschaft" (Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur e.V.), enthüllt wurde. Es zeigt eine Dame in einem "Lustgarten" und soll laut Seethaler das Museum - in dem es ja im wesentlichen um die gärtnerische Arbeit gehe - um den Aspekt der reinen Freude am Garten bereichern.



von links: Anke Kuhbier, Dr. Reinhard P. Hemmer, Elfriede Heinze, Dieter Gaißmayer

Der Vorstand der Stiftung Gartenkultur: Dr. Reinhard P. Hemmer, Wolfgang E. Hundbiss und Dieter Gaißmayer

lauter zufriedene Gesichter
Die Arbeitsbereiche des Museums umfassen: das "Gartenarsenal" (Sammlung und Museum), das "Sortenarsenal" (Pflanzensammlung, Kultivierung, Beobachtung, Selektion und Wissenssammlung), die Gartenbildung (Wissensvermittlung für Laien und Fachleute) und "Offene Gärten" (gartenkulturell bedeutende und sehenswerte öffentliche und private Gärten in Schwaben)
Mehr Informationen über die Arbeit der Stiftung Gartenkultur, das Museum, aktuelle Termine usw. auf der Seite der
 Stiftung Gartenkultur 

Mehr über die aktuelle Ausstellung
 "Vom Samenkorn zum Setzling" bei Gartenziele


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